Rettungshund/Trümmersuche

Definition

Warum eigentlich....?

Miros Ausbildung

Trümmersuche

Trümmersuche/Detachieren

Trümmersuche/Anzeige

 

Rettungshund – Definition

In aller Welt werden Rettungshunde ausgebildet. Dies erfolgt in den Sparten Trümmersuche, (Gebirgs-)Flächensuche, Lawinensuche und Wassersuche.
Dank seiner besonders leistungsfähigen Nase, ist es dem Hund möglich, verschüttete, abgestürzte oder vom Weg abgekommene, vom Schnee bedeckte oder im Wasser treibende Menschen zu orten und dem Hundeführer anzuzeigen. Die Ausbildung zum Rettungshunde-Team dauert im Schnitt 2 bis 4 Jahre und ohne viel persönliches Engagement des Hundeführers und ohne einen leistungsfähigen Hund ist sie nicht zu schaffen.
Rettungshunde zeichnen sich u. A. durch Menschenfreundlichkeit, Nervenstärke, Geländegängigkeit, Such- und Lauffreude, Ausdauer, und einem ausgewogenem Masse an Selbstständigkeit und Führigkeit aus.

Auch der Hundeführer muss flexibel, physisch und psychisch belastbar sein und seinen Hund in jeder Situation „lesen“ und führen können.

Viele Menschen in der ganzen Welt verdanken ihr Leben dem Einsatz dieser Hunde und ihrer Führer.

 

Trümmersuche

Wer kennt sie nicht, die Bilder aus den Nachrichten von ganzen Städten, die ein Erdbeben getroffen hat. Oder Bilder eines Hauses nach einer Gas-Explosion. Kein Stein steht auf dem Anderen und nur Chaos.

Das sind typische Einsatzgebiete eines Rettungshunde-Teams, das für die Trümmersuche nach verschütteten Menschen ausgebildet wurde.

In der Ausbildung lernt der Hund, sich sicher auf unterschiedlichsten Untergründen zu bewegen und in den Trümmern der Witterung eines Verschütteten bis hin zum Opfer zu folgen. Dabei darf er sich nicht von anderen Gerüchen wie z. B. Lebensmitteln und Kleidung aufhalten oder täuschen lassen. Auch Geräuche wie z. B. von Bergungsfahrzeugen/-Maschinen oder lautes Rufen umherirrender oder –laufender Menschen dürfen ihn nicht beeindrucken.

Miro bei der TrümmersucheBeim Verschütteten angekommen ist es Aufgabe des Hundes, diesen durch Bellen und Scharren seinem Hundeführer anzuzeigen.

Der Hundeführer muss den Hund während der Suche führen (auch auf grössere Entfernungen) und muss dessen Verhalten genau „lesen“ können, um die Arbeit des vierbeinigen Partners beurteilen zu können.

 

 

Warum eigentlich....?

Bei mir ging es los, dass ich mit einer grauen Schäferhündin eines Bekannten Hundesport gemacht. Das hat mir soviel Spass gemacht, dass mir klar wurde, der erste eigene Hund wird einer zum „Arbeiten“. Zu diesem Zeitpunkt habe ich noch an einen Schäferhund gedacht. Dann begeisterte ich mich immer mehr für den Gedanken "der Hund im Dienste des Menschen". Noch zur Schulzeit habe ich mich sehr für Blindenhunde interessiert. Allerdings merkte ich zum Glück schnell, dass ich nie wieder mit einem Hund arbeiten wollte, der mir nicht auch gehört.

Auch interessierte ich mich schon da für Polizeihunde (da muss man allerdings den normalen Weg machen, den jeder Polizist macht - na und Sonja bei den schweren Jungs konnte ich mir nicht so vorstellen) Genauso beim Zoll.

Dann wurde ich gezielt auf die Katastrophenhunde aufmerksam. Das war ca. 1996/97 . Ich meldete mich bei der Rettungshundestaffel vom Roten Kreuz in HH-Altona und habe dort mehrere Monate als "Figurant" mitgemacht und so einen guten Einblick in die Ausbildung dort bekommen. Da stand dann für mich fest - das will ich auch!!!!

Miros Ausbildung

Unsere Ausbildung bei REDOG in der Regional-Gruppe „Berner Oberland“ begann im Winter 2002/2003. REDOG ist die Abürzug für REscueDOG und steht für den schweizerischen Rettungshundeverein. Der Verein existiert seit 1971 und ist in 12 Regionalgruppen unterteilt. Die Ausbildung der RH-Teams (Hundeführer und Hund) organisieren die RGs selber. Mehr zu REDOG können Sie auf der Vereinseigenen HP erfahren!

Miro habe ich zusammen mit seiner Züchterin speziell für die Ausbildung zum Trümmersuchhund ausgesucht und bisher zeigt er sich sehr gut. Seine Ausbildung ist geprägt von seiner extremen Menschenfreundlkichkeit, seiner Ausdauer und seinem enormen Suchwillen. Auch sein „will to please“ kommt sehr deutlich heraus, wenn er seine Belohnung (ein Plüschi) vom „Opfer“ bekommen hat und dann zu jedem Zuschauer läuft, um zu hören, wie gut er das gemacht hat.

Bisher bestätigte er mich immer wieder in meinem Eindruck, wegen dem ich ihn ausgesucht habe...

Trümmersuche/Detachieren

Detachieren

Beim Detachieren hat man insgesamt 4 grosse Kisten. 3 stehen so, dass sie die Form eines Dreieckes bilden und die 4. in der Mitte der waagerechten Frontseite. Die Kisten haben jeweils einen Abstand von 20 Schritt Entfernung.

Von der Mitte aus (Immer Nummer 1) wird der Hund dann auf die seitlichen und (die hintere) Kisten geschickt, wo er dann jeweils 5 Sekunden bleiben muss. Von dort aus schickt man den Hund jeweils wieder zurück auf die mittlere Kiste. Bei der Prüfung werden die Kisten nach Nummerierung absolviert, wobei einem die Reihenfolge vorher nicht bekannt ist. Sind alle Kisten absolviert, ruft man den Hund vom Zentrum aus mit einem Kommando zurück ins Fuss hinter die Grundlinie des HFs (die dieser während der Prüfung nicht überschreiten darf.

Masse und Kommandos:

Das Zentrum (Mitte): Grundfläche 0,6 – 1,0 m2 und ca 30 – 40 cm hoch

Seitl. (hintere) Kisten: Grundfläche 0,6 – 1,0 m2 und ca. 50 – 70 cm hoch

Kommandos (Hör- und Sichtzeichen)

Für das Vorausschicken, jede Richtungsänderung, für das Besteigen der Kisten und für das Anhalten

Nur Hörzeichen (eins): Für das Zurückrufen aus dem Zentrum ins „Fuss“

Für diese Arbeit hat man 5 Minuten Zeit und die Kisten müssen nach Nummerierung gearbeitet werden.

Wenn der HF die Abgangslinie überschreitet oder der Hund vor Beendeter Arbeit zurückkommt, gilt die Aufgabe als beendet und wird nur teil bewertet.

 

Trümmersuche/Anzeige

Bei der „Anzeige“ geht es einzig und alleine darum, das Anzeigeverhalten des Hundes zu beurteilen.

Der Figurant wird z. B. in einer Betonröhre „versteckt“, die sich waagerecht (allerdings hinten leicht abfallend) in einem Erdhügel befindet. Diese Röhre wird mit einem Holzdeckel
verschlossen. In diesem Holzdeckel befinden sich Löcher, damit die menschliche Witterung nach Aussen treten kann.Leila bei der Anzeige

In etwa 15 Schritt Entfernung befindet sich der markierte Abgangsbereich. Von diesem Bereich aus schickt der Hundeführer seinen Hund zur Anzeige. Beim Versteck angekommen, soll der Hund die Witterung aufnehmen. Dabei ist es nicht entscheidend, wo genau am Deckel er die Witterung aufnimmt. Zur Aufnahme der Witterung hat der Hund 15 sec. Zeit. Das Opfer soll der Hund durch intensives Bellen und Scharren anzeigen.

Auf Zeichen des Richters darf der Hundeführer zu seinem Hund und das Anzeigeverhalten unterstützen. Beim Hund angekommen, entfernt der Hundeführer den Deckel und der Hund darf zum Opfer Kontakt aufnehmen. Anschliessend leint der Hundeführer den Hund an.

Kommt der Hund vorher zum Hundeführer zurück, wird die Aufgabe abgebrochen und teilbewertet. Ebenso, wenn der Hundeführer vor Erlaubnis des Richters die Abgangslinie übertritt.

Erlaubte Kommandos:

- ein Kommando (verbal und Sicht-) beim Ansetzen für die Anzeige

Erlaubte Zeit bis zum Anzeigen: 1 Minute

Bei der „Anzeige“ geht es einzig und alleine darum, das Anzeigeverhalten des Hundes zu beurteilen.